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Monat: Januar 2020

Neujahrsvorsätze – Beispiele

Um meine Tipps von letzter Woche nochmal zu vertiefen hier ein paar typische Beispiele und wie man das Thema angehen kann.

 

Beispiel Gewichtsreduktion:

Es gibt so viele Gründe für Übergewicht wie es Menschen gibt. Was ist dein Hauptgrund? Hier hilft nur schonungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Fast immer sind Bewegungsmangel und zu viel Essen beteiligt, aber natürlich auch Veranlagung zu einem langsamen Stoffwechsel, Stress- oder Frust-Fressattacken, unregelmäßige Lebensgewohnheiten mit entsprechender unausgewogener Ernährung oder zu reichlich Alkohol.

Wenn du schonungslos analysiert hast, was die wichtigsten Gründe sind, musst du auch diese zuerst angehen. Die ganze Kalorienzählerei nützt nichts, wenn die ursprünglichen Gründe weiter bestehen. Dann stellt sich sehr schnell der Jojo-Effekt ein.

Wenn du einen Plan hast, wie du deine übergewichtig machenden Lebensgewohnheiten änderst, kannst du dir einen Zielpunkt suchen: welches Gewicht hätte ich gerne zu welchem Zeitpunkt? Sei realistisch und denke daran, zu schnell abnehmen ist nicht nachhaltig. 1-2 Kilo pro Monat sind später leichter zu halten als 10 Kilo. Denn damit du nicht in ein paar Jahren wieder am gleichen Punkt stehst wie jetzt, sollte die Änderung deiner Lebensgewohnheiten so ausfallen, dass du sie dauerhaft beibehalten kannst und du nicht nach erfolgter Abnahme ins alte Schema zurück fällst.

Für manche Menschen ist es hilfreich sich in so einer Situation einer Gruppe Gleichgesinnter anzuschließen, damit der soziale Druck mitarbeitet, manche suchen sich einen Bewegungscoach, für den anderen ist es hilfreich sein Verhalten mit Hilfe eines Therapeuten umzuprogrammieren. Finde den richtigen Weg für dich und halte dich fern von unrealistischen Werbeversprechen und erfundenen SocialMedia-Erfolgsrezepten!

Beispiel Weniger Stress:

Auch hier gilt wieder: was ist die Ursache? Schlechtes Zeitmanagement, falsche Prioritäten, Mobbing, falsche Erwartungen, Perfektionismus. Es gibt viele Gründe, die man zuerst aufdecken muss. Manchmal ist es auch einfach nur der falsche Job, zu viel Ehrenamt, zu wenig abgeben können. Nicht nur bei Frauen kommt oft auch noch ein geringes Selbstwertgefühl dazu, das dazu führt, dass der eigene Wert nur darüber definiert wird, es allen recht zu machen und alles, was man aufgebürdet bekommt auch auszufüllen.

Wenn es einfach “nur” der falsche Job ist, sollte die Aktion mit einer gründlichen Recherche der Arbeitsmarkt-Situation und der eigenen Möglichkeiten beginnen. Manchmal erlebt man da ja Überraschungen, z.B. dass man durchaus Chancen bei anderen Arbeitgebern oder Betrieben mit besserem Betriebsklima hat und man durchaus nicht aus Angst vor Arbeitslosigkeit jahrelang alles hätte erdulden müssen. In diesem Fall, raus mit den Bewerbungen, es kann nur bergauf gehen!

Manchmal ist es aber auch die eigene Einstellung, die den Stress verursacht: wenn man nicht nein sagen kann, nicht delegieren kann, glaubt alles nur selbst gut zu machen, die falschen Prioritäten setzt. Da hilft nur eine schonungslose Eigenanalyse (können wir das aber wirklich?) oder der Gang zu einer unabhängigen Instanz, die unvoreingenommen sehen kann wo es hakt. Und dann natürlich wieder Schritt für Schritt das eigene schädliche Verhalten ändern.

Auch für vermeintlich ausweglose Probleme kann man Lösungen finden.

Wer mit der Pflege eines geliebten Angehörigen überfordert ist, darf sich durchaus Hilfe holen und Auszeiten nehmen ohne sich lieblos zu fühlen. Unter Umständen ist es dann hilfreich, parallel mit Hilfe eines Therapeuten an den schädlichen Glaubenssätzen zu arbeiten damit der Selbstwert nicht an Aufopferung für Andere geknüpft ist.

Für alle Themen gibt es Ratgeber, aber erfahrungsgemäß haben die meisten Menschen nicht genügend Selbstdisziplin nur mit Hilfe eines Buches an sich zu arbeiten. Auch Wochenendseminare bringen oft nur einen kurzen Kick und verlieren dann schnell an Wirkung.

Lasst euch nicht entmutigen:

  1. Man kann in den allermeisten Fällen sein Leben nicht von jetzt auf gleich verändern.
  2. Auch kleine Schritte in die richtige Richtung bringen positive Effekte.
  3. Lieber ein kleiner Schritt nach dem anderen als ein Leben lang auf den richtigen Zeitpunkt für den ganz großen Wurf zu warten.
  4. Wenn du dir bewusst machst, wo die Ursache der Probleme liegt, kannst du leichter den richtigen Ansatzpunkt für ihre Lösung finden.

 

Beispiel Mehr Bewegung:

Auch hier gilt wieder: Realistische Ziele setzen! Man wird in der Regel nicht in 6 Monaten vom Couch-Potato zum passablen Marathon-Läufer. Wer bisher kaum Sport gemacht hat, sollte sich erst mal überlegen, was ihm/ihr Spaß machen würde, denn nur mit Spaß bleibt man dran. Wer dazu noch Übergewicht hat, sollte mit einer gelenkschonenden Bewegungsart beginnen (z.B. Schwimmen, Radfahren, Walken). Besonders schwierige Fälle sind oft die Ex-Hobby-Leistungssportler: sie haben ihre Leistungen von vor 20 Jahren im Hinterkopf und deshalb Mühe zu akzeptieren, dass es schwierig bis unmöglich ist, an diese anzuknüpfen – so viele Jahre älter und evtl. etliche Kilos schwerer. Da gibt’s dann oft von Anfang an Frust, weil diese falschen Erwartungen nicht erfüllt werden können. Dabei kann man die gleiche Freude an Bewegung wie früher relativ schnell auch mit gemäßigtem Training und niedriger gesteckten Zielen erreichen.

In diesem Sinne:

Ein kleiner Schritt ist besser als gar kein Schritt!

Fangt an mit dem Anfangen!

Neujahrsvorsätze

Das Jahr ist schon 11 Tage alt und alles geht wieder seinen gewohnten Trott. Was wurde aus unseren Neujahrsvorsätzen?
Was hatten wir uns nochmal warum vorgenommen?
Was davon haben wir tatsächlich in Angriff genommen?

Die Medien nerven mittlerweile hartnäckig mit dem Thema. Allerorten sollen wir dazu gebracht werden kommerzielle Angebote, die uns bei der Umsetzung unserer Ziele helfen sollen, in Anspruch zu nehmen. Die Ratgeber-Literatur- und Fitness- bzw. Abnehm-Abo-Branche boomen.

Da stellt sich mir direkt doch als erstes die Frage: warum jetzt? Was qualifiziert den Jahreswechsel zum besten Zeitpunkt für eine Änderung des Lebens(stils)?
Tatsächlich ist das doch eigentlich ein willkürliches Datum, das von Kultur zu Kultur sogar noch variiert.
Psychologisch sind wir natürlich jetzt besonders anfällig für solche Gedanken:
Da haben wir uns erst durch den vorweihnachtlichen Stress gequält, dann über die Feiertage viel zu viel gegessen und getrunken (ungünstigen Falls noch in Gesellschaft von Menschen, die nicht die bevorzugten Freizeit-Partner sind). Und nun stehen wir am 1. Januar verkatert und überfressen und trotz der freien Tage so gar nicht erholt auf der Waage und nehmen uns geschockt vor: es muss sich etwas ändern! 

Bei alljährlicher Wiederholung dieses Spiels stellt sich dann dauerhafter Frust ein über die eigene Unfähigkeit, sich wirklich was Gutes zu tun und etwas zu ändern.

Ziele für 2020

Was kann man tun, damit notwendige Veränderungen auch tatsächlich gelingen?

  1. Keine spontanen Schnellschüsse (in feucht-fröhlichem Zustand geloben, im nächsten Herbst den Ironman in Hawai zu finishen, ist nicht zielführend…)
  2. Realistische Ziele setzen.
  3. Den richtigen Zeitpunkt finden.
  4. Schritt-für Schritt-Planung erleichtert das Gelingen.
  5. Gemeinsam geht meistens besser.
  6. Bei manchen Themen ist es durchaus legitim, sich Hilfe zu holen, z.B. bei einem Therapeuten oder Coach.

Im nächsten Beitrag gibt es ein paar Beispiele mit den passenden Tipps wie man sie umsetzen kann.